Hintergrund

Wie Triathleten Neues lernen

Schwimmen ist hochkomplex, Laufen bei genauerem Hinsehen auch - und in allem soll sich der Triathlet verbessern. Doch wie? Ein Einblick in das Erlernen neuer Techniken.

Lernen
Lernen: Wie eignen wir uns neue Bewegungen an? - (Foto: © .shock - Fotolia.com)

Triathlon hat viele komplexe Bewegungsabläufe in unterschiedlichen Disziplinen. Da muss im Kraulschwimmen der Armzug perfekt ausgeführt und gleichzeitig noch mit dem Beinschlag und der Atmung koordiniert werden. Und beim Laufen sind die Bewegungen der Beine, ja sogar der Fußaufsatz in Einklang mit der Körperhaltung und den Armen zu bringen. Puh … wie soll man das jemals lernen?

Lernen braucht Zeit

Es gibt einen Unterschied zwischen dem Lernen im Kopf (Wissen) und dem Lernen des Körpers. Man kann einem Triathleten schnell begreifbar machen, dass er beim Laufen einknickt und wie es idealerweise besser aussieht. Doch er kann es nicht ausführen. Der Körper lernt anders, er muss es sich angewöhnen; das braucht Zeit.

Apropos Zeit: Nicht jeder Athlet lernt gleich schnell. Man sollte sein eigenes Lerntempo akzeptieren und nicht daran verzweifeln, wenn man etwas langsamer ist als ein Trainingspartner.

Das Wichtigste vielleicht: Das Lernen einer neuen Technik oder das Abstellen eines Fehlers, läuft über einen gewissen Zeitraum ab, es ist kein „Umschalten“ sondern ein Prozess.

Diesen Prozess, wie ein Triathlet lernt, habe ich in einer Grafik aufgeschlüsselt. Die Anregung dazu hat mir ein Artikel auf Runnersconnect gegeben, den ich sehr schlüssig finde.

Es braucht also zuerst überhaupt die Erkenntnis, dass eine Bewegung verbesserbar ist. Sei es durch die Beobachtung eines Trainers, den Hinweis in einem Buch oder Tipps auf einer Webseite. Das ist noch relativ einfach.

Nun gilt es auf den Körper zu hören und die Konzentration dorthin zu richten, wo die Schlüsselpunkte der neu zu erlernenden Technik liegen. Zu spüren, wie die Bewegung derzeit abläuft, den Fehler zu fühlen. Diese Konzentration immer wieder aufzubringen ist ein Schlüssel dabei.

Es nutzt übrigens nichts, sich dabei zu ärgern, weil man den Fehler ja immer noch macht. Stattdessen sollte man es positiv sehen: „Hervorragend, ich bin in Phase zwei, spüre wo der Fehler liegt und arbeite am Übergang zur Phase drei.“

Dritter Teil des Prozesses: Das bewusste Richtigmachen. Immer wieder muss man sich konzentrieren, die falsche Bewegung nun durch die richtige zu ersetzen. Das ist ein sehr schwieriger, manchmal frustrierender Vorgang.

Ein Aha-Erlebnis ist es, wenn zum ersten Mal der neue Bewegungsablauf geklappt hat. Danach wird es immer häufiger funktionieren, bis man die neue Bewegung im Gefühl hat. Und schließlich geht es – wie man so schön sagt – „in Fleisch und Blut über“. Dann hat man die schlechte Angewohnheit durch die gute ersetzt. Phase vier.

Wie kann man den Prozess unterstützen?

Natürlich kann man grundsätzlich etwas tun. Übungen, die eben die Körperwahrnehmung steigern und bestimmte Bewegungsabläufe isoliert einüben. Zum Beispiel Laufübungen aus dem Lauf-ABC wie Skippings oder Anfersen. Beim Schwimmen hilft das Sculling oder Technikübungen.

Ich hoffe, dass diese Anregungen ein bisschen helfen, das Lernen einer neuen Technik etwas zu erleichtern. Berichtet mir doch von Euren Erfahrungen.

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