Studie

Was das Schwimmen im Wasserschatten wirklich bringt

Ist kein Spaß: Beim Wettkampf hinter einem anderen Triathleten zu schwimmen. Droht einen doch der Fuß des Vordermanns zu treffen... Warum also überhaupt Wasserschatten? Weil es schnell macht - und zwar nicht nur im Wasser!

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: - (Foto: © lelecorti - Fotolia.com)

Dass Schwimmen im Wasserschatten wirklich schneller macht, das Belegen mittlerweile mehrere Studien.

Aus diesen Studien habe ich im Folgenden die spannendsten Erkenntnisse für das Schwimmen im Wettkampf herausgesucht und versucht das Wichtigste zusammenzufassen.

Viel Spaß!

Was ist eigentlich der Wasserschatten?

Wenn der Vordermann durch das Wasser pflügt, wirbelt er Luftblasen mit unter die Oberfläche. Das senkt den Wasserwiderstand hinter ihm.

Der Körper des nachfolgenden Schwimmers profitiert davon – er muss weniger Kraft aufbringen, um den Widerstand zu überwinden.

Das äußert sich dann durch eine geringere Herzfrequenz bei gleichem Tempo und durch geringere Sauerstoffaufnahme und Blutlaktatwerte. Oder um es mit den Radfahrern zu sagen: Man spart sich einige Körner.

Was bringt der Wasserschatten?

In einer Studie haben die Wissenschaftler Triathleten 750 Meter Schwimmen und anschließend 15 Minuten Radfahren lassen. Die eine Hälfte der Probanden sollte dabei Wasserschatten schwimmen, die andere durfte nicht.

Ergebnis: Die Wasserschatten-Gruppe war um fast fünf Prozent besser beim anschließenden Radfahren.

Wo liegt der Wasserschatten?

Hier halten die Studien mehrere verblüffende Erkenntnisse parat. Zum einen:

Es gibt keinen Unterschied ob der Triathlet direkt (0 Zentimeter) hinter einem anderen Schwimmer oder einen halben Meter dahinter schwimmt.

Man muss also nicht die Zehen des Vordermanns mit Hand berühren – keine Angst vor Treffern durch den Fuß haben. Die Sicht ist bei 50 Zentimeter auch etwas besser.

Ganz instinktiv nehmen viele Schwimmer einen Abstand von circa 60 Zentimeter hinter dem Vordermann ein. Also nur noch etwas näher ran, als gewohnt – schon profitiert man vom Wasserschatten.

Eine weitere Überraschung: Wasserschatten gibt es auch NEBEN dem anderen Schwimmer.

Einen Meter seitlich, wenn man den Kopf etwa auf Hüfthöhe des anderen hat, sinkt der Wasserwiderstand ebenfalls – allerdings macht der Effekt hier nur ein Drittel dessen aus, was beim Schwimmen hintereinander möglich ist.

Auf welcher Distanz Wasserschatten nützt

Wer jetzt glaubt, dass Wasserschatten Schwimmen nur bei langen Rennen ausschlaggebend sei, liegt falsch. Denn weitere Studien haben gezeigt: Je intensiver das Schwimmen, desto negativer der Effekt auf den anschließenden Rad-Teil.

Heißt: Gerade auf der Sprint-Distanz lohnt sich das Schwimmen im Wasserschatten am meisten.

Fazit also: Wasserschatten während des Wettkampfs bringt auf jeden Fall Vorteile.

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