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Rote Augen, Schniefnase – das jämmerliche Bild eines Sportlers im Frühjahr. Siehst Du auch manchmal so aus? Nun, Du bist nicht allein. Mindestens zwölf Prozent der Bevölkerung trifft die Pollen-Allergie, andere Quellen sprechen gar von 20 Prozent – Tendenz steigend. Logisch, dass es dann auch einige Sportler mit klangvollen Namen trifft. Lothar Leder etwa.
Die fiesen Pollen haben Auswirkungen auf die Leistungsfähigkeit. Sie dämpfen die Lust auf das Training, denn bei manchen Menschen lösen sie
Kopfschmerzen aus und erzeugen Müdigkeit. Von Niesattacken oder Atemnot ganz zu schweigen.
Beim Sport selber geht es manchen Athleten sogar recht gut – bis hin zur Beschwerde-Freiheit. Grund: Während der Belastung ist das Immunsystem heruntergefahren – und so eben auch dessen unnötige Abwehr von Pollen. Dafür trifft es diese Sportler dann nach dem Sport doppelt hart: Starke Niesanfälle schütteln einen, wenn das Immunsystem wieder anspringt.
Was tun fürs Training?
Wie kann der Triathlet nun mit dem Pollenflug umgehen – besser: Wie kann er ihn umgehen?
Richtige Tageszeit zum Trainieren. Faustregel: In der Stadt morgens, auf dem Land abends. Die Konzentration der Pollen ändert sich tageszeitabhängig und ortsbedingt. In der Stadt ist die Luft morgens besser, auf dem Land ist es andersherum. Auch das Lüften seiner Wohnung sollte man zu diesen Zeiten erledigen.
Richtiges Wetter zum Trainieren. Bei Regen und Nebel ist die Luft klarer. Geh also genau dann Laufen – natürlich mit der passenden Kleidung zum Wetter. Radfahren ist dann vielleicht weniger angenehm. Schwimmen lässt sich je nach Temperatur.
Passende Medikamente. Nimmst Du Antihystaminika wie Ceterizin oder Lorano? Dann achte auf deren Wirkzeiten. Takte die Einnahme der Arzneien daraufhin so, dass sie Deine Trainingszeiten noch einschließen. Aber Achtung: Ein Arzt sollte unbedingt dabei konsultiert werden. Denn eine Studie in den USA hat herausgefunden, dass sich viele Menschen selbst Medikamentieren und dabei falsch einstellen. Schlafstörung und Beeinträchtigungen der geistigen Fähigkeiten (Auge-Hand-Koordination, Entscheidungsfähigkeit, etc.) können eine Folge sein.
Innen Trainieren. Wenn es ganz dick kommt, verlege Trainingseinheiten nach innen: Etwa in die Schwimmhalle statt in den See, oder ins Fitness-Studio. Auch auf dem Laufband lässt sich zur Not ein sinnvolles Training gestalten oder auf dem Fahrradergometer.
Nach dem Sport. Die Triathlon-Tipps.de-Umfrage zeigt: Viele Triathleten haben erst NACH dem Sport so richtige Niesanfälle. Grund: Training unterdrückt das Immunsystem, das ja durch seine Überreaktion die Allergie auslöst. Springt es nach dem Training wieder an, wird es schlimm. Daher: Sofort Duschen und Umziehen. So wirst Du eingefangene Pollen wieder los. Gerade in den Haaren und der Kleidung bleibt nämlich viel hängen. Und deponiere die Trainings-Klamotten dann auch in einem anderen Raum.
Grundsätzliches. Lass Kleidung nie im Schlafzimmer liegen, öffne das Fenster nur selten, benutze keine Ventilatoren (die blasen alles nur in die Luft) und – wenn es schlimm ist – scheu Dich nicht einen Arzt aufzusuchen. Heuschnupfen ist nämlich mitnichten ein kleines Wehwechen, es ist eine Allergie!
Pollen – wann fliegt was?
Pollen fliegen früh im Jahr: Trotz des harten Winters 2009, machten sich damals zum Beispiel die ersten Haselpollen laut der „Stiftung Deutscher Polleninformationsdienst“ bereits im Februar auf den Weg – Schnee hin oder her.
Die Birke verursacht mit ihren Pollen die meisten Beschwerden. Ihr Flug beginnt im April und stoppt erst Ende Mai – dann kommen da aber noch die Gräser, die manchen Sportler noch bis in dem August hinein quälen.
Die schlechte Nachricht: Die für Allergiker relevanten Blütenperioden starten immer früher im Jahr und sie dauern immer länger. Ein Grund dafür: der Klimawandel.
Wenn Du weißt, auf was Du allergisch reagierst, kannst Du Dich stets über den aktuellen Pollenflug im Internet informieren. Die Webseite des Deutschen Wetterdienstes zeigt die Konzentration der sieben fiesesten Pollenarten an: Hasel, Erle, Birke, Süßgräser, Roggen, Beifuß und Ambrosia.