Sportordnung

Regel-Verstöße beim Triathlon – und wie Du sie vermeidest

Wenn das Kampfrichter-Motorrad langsam hinter einem hertuckert, rutscht dem Triathleten das Herz in die Hose: Habe ich auch keine Regel der Triathlon Union missachtet? Damit Sie sich keine Sorgen machen müssen, haben wir Regelverstöße herausgesucht, die fast jedem passieren können – außer Ihnen in Zukunft.

Sicherlich der wichtigste Punkt für jeden Wettkampf: Der Triathlet soll sich fair und regelkonform verhalten. Wie üblich schützt Unkenntnis der Vorschriften nicht vor Strafe. Die Möglichkeiten der Triathlon Schiedsrichter reichen von der Verwarnung (gelbe Karte) über die Zeitstrafe (schwarze Karte) bis zur Disqualifikation (rote Karte) oder sogar zur Wettkampf-Sperre über mehrere Monate. Letzteres gibt es zum Beispiel bei Doping, oder wenn man unter falschem Namen startet.

Hier weitere Fehler, die Du vermeiden musst:

Lenkerenden des Rades offen: Beim Ein- oder Ausladen des Rads lösen sich gerne mal die Stopfen der Lenkerenden – ohne dass man es merkt. Genau das darf nicht sein: Denn darin sieht die Deutsche Triathlon Union eine Gefährdung für die Gesundheit, mit einem solchen Rad lassen die Kampfrichter den Triathleten gar nicht erst einchecken. Lösung: Immer einige Ersatz-Stopfen dabei haben – oder zur Not einen Weinkorken.

Helm nicht ordentlich verschlossen: Gilt auch schon beim Check-in. Der Helm muss geschlossen sein und fest sitzen. Es darf zwischen Verschlussriemen und Kinn gerade mal ein Finger Platz finden.

Schwimm-Kappe: Klare Sache! Verteilt der Veranstalter eine extra Bade-Mütze, muss der Triathlet diese auch überziehen. Darunter kann er aber auch noch eine eigene Schwimm-Haube tragen.

Windschatten fahren: Das mögen Triathleten gar nicht – Hinterrad-Lutscher, die von eigenen Windschatten profitieren. Dementsprechend hart ist das Reglement: Bei VERDACHT auf Windschattenfahren gibt es eine Zeitstrafe. Man darf sich also nicht in der sogenannten Windschattenbox aufhalten. Die geht mittig vom Hinterrad des Triathleten vor einem los, ist 3 Meter breit und reicht 10 Meter nach hinten.

Windschartenbox beinm Triathlon WettkampfWichtig: Wenn man an einen anderen Athleten heran fährt, hat man dessen Box innerhalb von 15 Sekunden zu durchqueren (Mittel-, Langdistanz 30 Sekunden). Ausnahmen gibt es natürlich auch: Am Berg auf oder ab, in scharfen Kurven, 500 Meter vor oder nach einer Wechselzone und dann, wenn es aus Verkehrssicherheitsgründen nicht anders geht, ist das Windschattenfahren kurzzeitig gestattet.

Da es auch oft Wettkämpfe auf nicht abgesperrten Straßen gibt, hat der Triathlet auch auf Autos zu achten. Hinter deren Windschatten darf man ebenfalls nicht fahren. Hier werden die Abstände auf 35 x 3 Meter erweitert.

Ebenfalls wichtig: Werde ich überholt, muss ich (!!!) mich sofort um die Einhaltung der Windschatten-Abstände kümmern. Überholt ist man übrigens bereits dann, wenn das Vorderrad des Überholenden vor dem Vorderrad des Überholten ist.

Rad-Helm beim Wechseln offen: Ein Häufiger Fehler ist das zu späte Schließen oder zu frühe Öffnen des Helm-Verschlusses. Ganz einfache Regel: Solange das Rad während des Wettkampfs nicht in der Wechselzone am Platz steht, hat der Helm mit geschlossenem Kinnriemen auf dem Kopf zu sitzen. Also schließen BEVOR man das Rad aufnimmt und erst öffnen NACHDEM man es abgestellt hat.

Hilfe/Verpflegung annehmen: Bei Volks- und Kurzdistanzen verboten, Punkt aus! Bei Mittel- und Langdistanzen darf Verpflegung in definierten Zonen gereicht werden.

Begleitung haben: Fahrrad oder Auto des Bekannten auf der Strecke? Keinesfalls! Aber die Freunde dürfen Ihnen vom Streckenrand Infos geben über Zeiten und Abstände – natürlich ohne dabei andere Triathleten zu gefährden.

Reißverschluss öffnen: Kurios, ist aber so: Hat Ihr Wettkampfanzug vorne einen Reißverschluss, dürfen Sie diesen beim Radfahren und Laufen nicht weiter als 15 Zentimeter aufziehen. UPDATE: Allerdings gilt das seit 2010 nur noch für internationale Rennen und Liga Wettkämpfe der DTU (Weitere Neuerungen und Fallen)

Einfach aufgeben: Aufgeben sollte niemals einfach sein! Und bei persönlichem Frust gleich den Wettkampf verlassen, das geht nicht. Der Triathlet muss nämlich den nächsten Offiziellen in Kenntnis setzen und außerdem seine Startnummer abnehmen. Das hat gute Gründe: Denn fehlt ein Athlet ohne Rückmeldung, sucht die Wasserwacht am Ende einen See nach dem Vermissten ab oder die Polizei lässt Strecken noch abgsperrt. Übrigens: Verlässt man die Strecke irgendwo aus irgendeinem Grund und macht danach wieder weiter, muss der Triathlet das Rennen natürlich genau an der Stelle fortsetzen, an der er zuvor rausgegangen ist.

MP3-Player, Handys und Co.: Kurz gesagt – die Dinger sind verboten. Zurecht, denn man muss schon hören können, wenn ein anderer Teilnehmer oder ein Kampfrichter etwas ruft oder sagt.

Nach dem Wettkampf: Ach, Du dachtest, es kommt nichts mehr? Vielleicht eine kleine Anekdote: Nach einem Wettkampf wurde ein Schiedsrichter Zeuge, wie ein Athlet einen Helfer wüst beschimpft. Die Folge: Rote Karte, nachträgliche Disqualifikation! Wer so wenig Respekt gegenüber Helfern und Schiedsrichtern zeigt, dessen Erfolg wird aus den Ergebnislisten getilgt. Denn, so heißt es in der Ordnung, „Die Teilnehmer sollen ihren Mitwettkämpfern, der Helfern des Ausrichters und den Zuschauern mit Höflichkeit uns Anstand begegnen.“

Tipp: Jedes Jahr ändert die DTU Teile des Regelwerks. Informiere darüber in den Beiträgen unter „Artikel mit ähnlichen Schlüsselwörtern“ gleich unter diesem Text.

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