Atmung auf beiden Seiten: Jeder Triathlet sollte sie beherrschen - (Foto: ©iStock.com/Fotolink)
Jeder Atemzug stört den flüssigen Bewegungsablauf beim Kraulschwimmen. Und vor allem Anfänger tendieren dazu beim Atmen jedes Mal das Gleichgewicht zu verlieren, was die Wasserlage beeinträchtigt und damit unmittelbar die Schwimmgeschwindigkeit. Daher lohnt es sich eine optimale Atemtechnik zu erlernen. Das verhilft auch zu einem besseren Durchhaltevermögen.
Viele Anfänger scheitern an den ersten Kraulversuchen, da sie vergessen unter Wasser auszuatmen und versuchen in der kurzen Zeitspanne, die eigentlich nur dem Einatmen zugedacht ist, beides unterzubringen.
Die Atmung soll mühelos sein. Bleib entspannt und locker, verkrampfe nicht, vor allem im Rumpfbereich. Dann wird Dir auch die Atmung leichter fallen.
Das Ein- und Ausatmen beim Kraulschwimmen
Atme über Wasser schnell und tief ein, aber schnappe nicht nach Luft. Atme unter Wasser kontrolliert, langsam und regelmäßig aus.
Einatmen kannst Du durch
(a) den Mund
(b) die Nase
(c) Mund und Nase.
Gleiches gilt für das Ausatmen.
Das Einatmen nur durch den Mund erleichtert es Dir rascher größere Mengen von Sauerstoff aufzunehmen. Allerdings wird Dir auf langen Strecken der Mund ziemlich austrocknen. Eine kontrollierte, langsame und regelmäßige Ausatmung ausschließlich durch die Nase ist einfacher, da die Nasenöffnungen relativ klein sind und ein unerwünschtes, stoßweises Ausatmen erschweren. Finde heraus, was Dir am besten liegt.
Lerne die Bauchatmung/Zwerchfellatmung. Diese kannst Du erst einmal an Land testen, indem Du Dich flach und entspannt auf den Boden legst, die Hände auf den Bauch legst, tief einatmest und spürst, wie sich Dein Bauch bei jedem Ein-Ausatemzyklus hebt und senkt.
Richtige Atemtechnik beim Schwimmen: Wie häufig sollte man atmen?
Das Ausatem-Einatem-Verhältnis ist abhängig von Schwimmstil, Distanz und Geschwindigkeit. Heißt: Wenn Du 100 Meter Sprint schwimmst, atmest Du anders als wenn Du 1.500 Meter auf einer Olympischen Distanz kraulst. Ebenso wird Deine Atmung anders sein, wenn Du die 3,8 Kilometer durchhalten willst. Passe Deine Atemtechnik der jeweiligen Geschwindigkeit an. Wichtig ist in jedem Fall, dass das Ausatmen länger dauert als das Einatmen.
Auch unregelmäßige Atemrhythmen sind legitim. Das heißt, Du darfst auch mit einer 3er-Atmung, das nächste mal mit einer 4er-Atmung und dann wiederum mit einer 2er-Atmung schwimmen. Der Atemrhythmus ist etwas Individuelles und wird von Ihrem Körper bestimmt.
Bringt eigentlich das Schwimmen im Wasserschatten was? Lese es hier nach.
Normalerweise sagt Dir Dein Körper, wann er wieder Luft benötigt. Der Zeitpunkt muss allerdings nicht unbedingt identisch sein mit dem Zeitpunkt, den Dir Dein Gehirn vorgaukelt. Besonders nicht am Beginn Deiner Schwimmerkarriere. Das kannst Du selbst feststellen, indem Du den Atem anhältst und die Zeit stoppst, wie lange Du ohne Luftholen – ohne besonders dafür trainiert zu haben – auskommst. Der Zeitraum liegt sehr wahrscheinlich bei weit über 30 Sekunden. Überleg einmal, wie viele Kraulzüge Du innerhalb von 30 Sekunden machen kannst …
Trainiere Deine Lungenkapazität, also das Fassungsvermögen der Lungen, indem Du mit verschiedenen Atemmustern experimentierst. Trau Dich auch an 5er-, 6er-, 7er-, 8er-, 9er-Atmung heran. Glaube mir: Du kannst es! Auch Streckentauchen ist ein gutes Training.
Viel Erfolg.