Kraulstil

Perfekter Rhythmus im Kraulschwimmen

"The rhythm is gonna get you" – das gilt auch für das Kraulschwimmen. Die Folge: Mehr Spaß, mehr Tempo

Jeder Schwimmer hat bedingt durch die unterschiedliche Körperstatur andere Hebelverhältnisse. Deshalb ist es wichtig die optimale Kombination aus Zuglänge und Zugfrequenz für die jeweilige Wettkampfstrecke zu finden.

Zugzahl(1), Zuglänge(2) und das Gleiten(3) sind äußerst wichtige Komponenten beim Kraulschwimmen, aber sie werden wenig bewirken, wenn deren Zusammenspiel nicht stimmt. Nur im Verbund mit dem jeweils optimalen Rhythmus werden sie Deinen Kraulstil effizient machen.

Einige Beispiele, warum Rhythmus wichtig ist

Wenn Du versuchst Deine Armzüge pro Bahn zu sehr zu reduzieren, wirst Du den flüssigen Bewegungsablauf verlieren. Das Wasser hat Gelegenheit mehr Reibungswiderstand aufzubauen und macht Dich langsamer.

Gleitest Du dagegen zwischen den einzelnen Zügen zu lange, verlierst Du das Bewegungsmomentum (die Geschwindigkeit der Bewegung an sich, die sich für einen bestimmten Zeitraum erhält). Du musst bei jedem Zug mehr Kraft aufwenden, um die ursprüngliche Geschwindigkeit erneut zu erreichen.

In beiden Fällen geht der Rhythmus verloren. Dein Schwimmstil wird ruckartig, undynamisch und vor allem ineffizient.

So kommst Du in einen guten Schwimm-Rhythmus

Dein Körper muss immer und zu jeder Zeit eine aquadynamische Haltung einnehmen und eine nahezu horizontale Wasserlage halten, die es ihm erlaubt mit so geringem Widerstand wie möglich durch das Wasser zu schneiden. Hast Du diese Anforderung gemeistert, darfst Du Dich der Geschwindigkeitserhöhung zuwenden. Hier kommen Rhythmus und Armzugfrequenz ins Spiel.

Beispiel: Ein vielseitiger Schwimmer kann mit unterschiedlichen Rhythmen und Armfrequenzen schnell schwimmen. Eine Schwimmerin will einen wirklich schnellen 100er Freistil mit einem bestimmten Rhythmus schwimmen. Bei 500m Freistil wird sie einen etwas niedrigeren Rhythmus und eine etwas niedrigere Armfrequenz benutzen. Um ihre Bestleistung auf einer Ironmandistanz zu erreichen, wird sie erneut mit einem anderen Rhythmus und einer anderen Armzugfrequenz schwimmen. Das bedeutet, dass sich ein Schwimmer in mehreren verschiedenen Frequenzen wohlfühlen und mehr als ein Tempo für ihren Kraulstil entwickeln muss.

Das gilt für alle Schwimmstile. Experimentiere immer wieder mit Zugrhythmus und Zugfrequenz, bis Du Dich in unterschiedlichen Rhythmen und Frequenzen wohlfühlst und die optimale Kombination für Ihre Wettkampfstrecke finden kannst.

Ein gutes Hilfsmittel um Rhythmus und Zugfrequenz zu optimieren, ist der Tempo-Trainer von Finis. Er hat ungefähr die Größe einer Oblate und Du kannst ihn unter die Badekappe schieben oder an den Bändern Deiner Schwimmbrille festklippen. Er funktioniert wie ein wasserdichtes Metronom. Du stellst Dir den gewünschten Rhythmus ein und er gibt Dir ein akustisches Signal nach dem Du Deine Hände eintauchen oder aus dem Wasser herausnehmen kannst, oder an dem Deine Hände an einer anderen bestimmten Stelle der Armzugsequenz sein sollen.

Viel Vergnügen und Erfolg.


Fußnoten zu obigen Begriffen:
(1) Zugzahl ist die Anzahl der Armzüge (links + rechts) pro Bahn (25 oder 50m).
(2) Zuglänge ist die Strecke, die Dein Arm unter Wasser zurücklegt, vom Eintauchen bis zum Herausnehmen der Hand.
(3) Das Gleiten findet zwischen den einzelnen Armzügen statt. Es gibt passives Gleiten, in dem das Bewegungsmomentum ausgenutzt wird, maximal bis es verebbt, z.B. bei Abstossübungen. Und es gibt aktives Gleiten, in dem sich der Schwimmer so weit als möglich während des Gleitens in die maximales Streckung streckt und durch aktiven, kompakten Beinschlag unterstützt.

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