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Kacheln zählen im Schwimmbad ist schon so kein Vergnügen. Wenn dazu noch der Stress durch Mitschwimmer kommt, vermiest man sich nur selbst das Training. Also gilt auch auf der Schwimmbahn: Fair, sicher gelassen.
Sieben Dinge, die der Triathlet im Schwimmbad nicht tun sollte:
1. Sich nicht Duschen
Wir alle teilen ein Becken und ob gechlort oder nicht: Es gehört sich einfach sich vorher anständig sauber zu machen. Selbstverständlich? Nein!
Immer wieder sehe ich Triathleten, die es nicht nötig haben sich vorher zu duschen. Oder warum kommen diese Schwimmer komplett trocken zum Beckenrand?
Duschen gehört zum Anstand und ist wichtig für die Hygiene im Becken. Also machen!
2. Nicht am Rand Schwimmen
Wir teilen uns die Bahn meist mit anderen Schwimmern – ergo sind auch einige dabei, die schneller sind. Daher sollen wir uns bemühen am Rand der Bahn zu bleiben, sofern wir gerade nicht selbst überholen.
Leider neigen einige (meist Anfänger) dazu, in die Mitte zu ziehen. Das sollte man versuchen zu vermeiden.
3. In der Mitte des Bahnendes stehen und sich ausruhen
Klar: Der Triathlet muss ja auch mal auf den Plan sehen. Und auch ein Schwätzchen mit den Trainingspartnern soll drin sein. Dabei sollte man sich aber nicht am Beckenende in der Mitte der Bahn aufhalten. Denn Schwimmer wenden meist genau da. Schlimm ist es gar, wenn gar kein Platz mehr frei ist am Beckenende. Dann greifen einige tatsächlich zu harten Methoden und nehmen in Kauf, dass sie dabei andere treffen.
4. Sich nicht überholen lassen
Hab ich schon einige Male erlebt: Wenn ein Schwimmer merkt, dass ich überhole, zieht er an. Das ist schlicht gefährlich und unfair. Lieber überholen lassen – und wenn man später das Tempo anziehen will, wieder selbst überholen.
5. Nicht zügig überholen
Verwandt mit Punkt vier. Neben mir taucht jemand auf, der mich am Fuß gekitzelt hat. Obwohl ich das Tempo gleich lasse, schafft er es kaum an mir vorbei. Klassisch überschätzt. Warum ist das so?
Grund: Im Wasserschatten hinter einem andern Triathleten (und auch im Windschatten beim Radfahren) fühlt man sich meist schneller als der Vordermann. Zieht man dann raus, wird man langsamer und muss mehr kämpfen.
Also nicht das Tempo im Wasserschatten überschätzen.
6. Sich nicht an den Füßen kitzeln lassen
Gerade für Anfänger schwierig: Plötzlich spürt man fremde Finger an den eigenen Fußspitzen. Leider reagieren viele Schwimmer dann mit Panik und schlagen wild und heftig mit den Füßen.
Entspannt Euch! Es ist nur der Hintermann und er sagt simpel „Hallo, ich bin hinter Dir“. Ruhig weiter schwimmen und sich eventuell darauf gefasst machen, dass man gleich überholt wird. Es kann aber auch sein, dass der andere einfach in Eurem Wasserschatten etwas ausruht.
Auf jeden Fall ist es nicht notwendig dem Hintermann die Finger zu brechen …
7. In die Wende schwimmen
Ist doch wie beim Autofahren: Bevor ich auf die Straße fahre, vergewissere ich mich, dass dort kein anderes Auto meine Fahrbahn benutzt.
Genauso sollte man es beim Schwimmen halten. Wenn ich sehe, dass ein anderer, schnellerer Schwimmer kurz vor dem Beckenende ist, warte ich, ob er wendet. Erst dann lege ich los. Sonst bremse ich den anderen gefährlich aus oder verursache sogar eine Kollision.
Sieben plus X Sünden?
Habe ich etwas vergessen? Dann lass es mich in den Kommentaren oder auf Facebook wissen.
Passend zu 7.: Bei mir gibt es einige, die immer genau einen Meter vor der Wende überholen müssen. Sprich: es kracht unweigerlich. Warum überholen die Leute nicht einfach auf den 25 bzw. 50 Metern der eigentlichen Bahn? Das ganze wird mit Punkt 3 und Rollwenden ausserdem noch lustiger… 🙂
Brust schwimmen auf einer eh schon überfüllten Bahn mit Kraulern ist mühseelig, denn dann braucht man beim überholen (oder überholt werden) doppelt so viel Platz. Lieber schaun, ob es nicht noch eine andere Bahn gibt.
Wenn man nicht gerade im Highspeed Training ist, ruhig mal beim Wenden nach hinten schauen, ob da ein Düsenjäger vorbeiziehen und überholen mag. Lässt man den gleich an der Wende vorbei, spart man sich später Wellen und ggf. Berührungen.
Kommentar zu Thomas, überholen an der Wende: Weil die Überholer meist schnellere Schwimmer sind, die auch die Vorteile der Wende gut nutzen, Abstoßtechnik brauchen oder üben und ihren schnellen Rhythmus beibehalten wollen. Es gibt keine Kollisionen, wenn sich der langsamere Schwimmer rechts hält, der schnellere Schwimmer wendet dann gleich weiter links und ist mit gutem Abstoß bereits über alle Berge, ohne den langsameren Schwimmer zu behindert. Ich meine das ist auch so ein ungeschriebenes Gesetz unter alt eingesessenen Kachel-Zählern.
Ich habe mal den Tipp bekommen, 5 Meter vor der Wende bereits quer nach links rüber zu schwimmen (auf meiner Bahn, natürlich 😉
Beim Abstossen bin ich dann gleich gerade, rechts auf meiner Bahn und schwimme nicht in den Gegenverkehr hinein.
Eigentlich selbstverständlich? Hm ja, bin selber Anfänger und für solche einfach umsetzbaren Tipps immer dankbar.
Mich würde erst einmal brennend interessieren, wo es diese Sportschwimmerbahnen gibt, die nicht von Gästen a la „Ich bin vor 50 Jahren mal Sportschwimmer gewesen“, „Mein Vorsatz fürs neue Jahr ist es, Kraulen zu lernen“, „Die Leute mit Schwimmbrillen sehen alle so komisch aus“ oder auch gut: „Ich kann nur hier ohne Gefahr Rückenschwimmen“ überrannt werden, sodass man über auch nur eine dieser Regeln nachdenken kann…
An den Füßen kitzeln lassen. Ich gehöre eher zu den rücksichtsvolleren Schwimmern und kann gut vorbeiziehen lassen, ohne dass mich jemand berühren muss. Ich empfinde das Kitzeln als übergriffig und unangenehm. Ich habe auch schon erlebt, dass ich die Hand des Überholenden am Unterleib hatte. Ich selbst handhabe das so, wie beim Autofahren. Wenn ich überhole, liegt die Verantwortung bei mir, rücksichtsvoll und vorausschauend überholen. Dazu muss ich nicht, um im Bild zu bleiben, den Kotflügel des Vordermanns touchieren, damit er mich wahrnimmt und rechts bleibt, denn sonst gilt wieder mal, meiner Meinung nach, alle Freiheit dem Schnellsten. Fairplay und Rücksichtsnahme im Sport sollte für alle gelten.