Laufen mit Hund

Richtig Trainieren mit Hunden

Laufen und Hunde? Das endet meist in langen Texten über böse Hunde, gute Läufer und böse Läufer, gute Hunde. Hier eine andere Variante: Hunde als Trainingspartner auch für sportlich Ambitionierte

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: - (Foto: ©iStock.com/w-ings)

Das Laufen mit Hunden macht eine Menge Spaß. Und es bringt frischen Wind ins Training. Hunde halten sich nicht an Pulsgrenzen und wenn man dem vierbeinigen Liebling einmal ein steiles Berganstück hinterher gehetzt ist, kommt man dem Maximal-Puls endlich mal wieder richtig nahe.

Wie Du einen Lauf mit Deinem Hund oder Deinen Hunden gestaltest, hängt ganz von Dir ab. Du kannst mit dem Tier spielerisch über Wiesen flitzen oder einen gediegenen Langlauf absolvieren. Dennoch solltest Du immer damit rechnen, dass Du den Lauf unterbrechen musst. Sei es, um das Tier anzuleinen, wieder abzuleinen oder um dem Tierchen ein wenig beim Spielen mit Artgenossen zuzusehen.

Wie der Lauf aussieht, hängt auch vom Temperament der Tiere ab: Phlegmatische Hunde werden neben Dir hertrotten, quirlige Hunde drehen Kreise um Dich herum und verschwinden gerne auch einmal abseits der Piste. In jedem Fall solltest Du die Hunde im Auge behalten.

Die wichtigste Regel: Stell Dich auf Deinen Hund ein. Schließlich wollen beide ihren Spaß haben.

Die ersten Läufe

Nimm Dir für die ersten Läufe mit dem Hund nicht zu viel vor. Wenn Du magst, absolviere erst einmal Deine reguläre Trainingseinheit und hole den Hund dann zum Auslaufen daheim ab.

Die ersten Läufe solltest Du möglichst in einer ruhigen Gegend absolvieren, in der Du den Hund von der Leine lassen kannst.

Bevor D udurchstartest, gib dem Hund die Gelegenheit sich zu lösen, sprich sein Geschäft zu erledigen. Falls nötig entsorgst Du die Hinterlassenschaften. Dann kann es los gehen.

Wenn möglich, leine den Hund ab und laufe los. In den meisten Fällen wird der Hund relativ schnell hinterher kommen. Lobe das Tier, wenn es zu Dir aufschließt. Ein wenig übertrieben zur Schau gestellte Freude kann nicht schaden. Der Hund lernt dann, dass Ihr zwei zusammen gerade etwas wirklich tolles unternehmt.

Falls der Hund nicht sofort hinterher kommt, helfen ein paar Leckerli, das Tier zu motivieren. Immer wenn es zu Dir aufschließt, gibt es eine kleine Belohnung. Habe Geduld. Den ersten Lauf kann man ruhig schon nach zehn Minuten beenden.

Hunde müssen auch trainieren

Auch Hunde brauchen Training. Aus dem schläfrigen, leicht übergewichtigen Sofahund wird nicht von einem Tag auf den anderen die Sportskanone. Fang also langsam an und beobachte den Hund gut bei den Trainingseinheiten.

Bei älteren oder übergewichtigen Tieren solltest Du vor dem ersten Start mit dem Tierarzt reden. Wichtig ist, dass die Gelenke und der Kreislauf in Ordnung sind.

Mit der Zeit kannst Du die Läufe steigern. Zehn bis fünfzehn Kilometer sind für einen gesunden Hund in der Regel kein Problem.

Die richtigen Wege wählen

Probleme für die Hunde kann es abhängig vom Untergrund geben. In hügeligem Gelände auf steinigen Wegen passiert es leicht, dass sich die Hunde Blasen laufen. Dann heißt es: Trainingsstopp und die Pfoten versorgen.

Besser für Hunde sind weiche Wald- und Wiesenwege. Auch asphaltierte, ebene Strecken oder Feldwege sollten kein Problem sein. Auch hier gilt: Langsam die Umfänge steigern und regelmäßig Pfoten kontrollieren.

Achte darauf, dass es an der Laufstrecke genügend Wasser gibt. Besonders an warmen Tagen lieben es viele Hunde, sich schnell einmal im Fluss oder See abzukühlen. Außerdem ist es wichtig, dass es genug Wasser zu saufen gibt.

Falls kein Wasser in der Nähe ist, kannst Du dem Hund natürlich auch Wasser aus Deinem Vorrat geben – verwende hierfür einen faltbaren Wassernapf, den es für wenig Geld im Fachhandel gibt.

Leine ist wichtig

Nimm auf jeden Fall beim Laufen eine Leine mit. Denn wenn Du anderen Hunden begegnest, die ebenfalls angeleint sind, solltest Du Dein Tier auch anleinen. Außerdem ist es bei Läufen entlang von Straßen sicherer. Und natürlich gibt es in vielen Parks auch noch Leinenpflicht, die man besser befolgt, um sich langwierige Diskussionen mit Passanten und Ordnungshütern zu ersparen.

Im Normalfall genügt eine ganz normale Hundeleine. Während der Hund abgeleint ist, bindest Du Dir die Leine einfach wie eine Schärpe über Schulter und Oberkörper.

Alternativ gibt es spezielle Leinen für Läufer: Die befestigt man an der Hüfte. Der Vorteil: Man hat beide Hände frei beim Laufen. Das ist über längere Strecken angenehmer.

Was die Hunde können sollten

Für einen harmonischen Lauf sollte der Hund über Grundgehorsam verfügen. Das Abrufen darf kein Problem sein. Außerdem hilft es, wenn der Hund lernt, an Deiner Seite zu laufen. Besonders bei Begegnungen mit anderen Hunden oder mit Menschen ist es angenehm, wenn der Hund brav an der rechten Seite läuft. So hast Du die beste Kontrolle über das Tier.

Bei jungen oder etwas wilderen Hunden kommt es vor, dass sie unbedingt zu jedem anderen Hund hin wollen. Das kann unangenehme Folgen haben, wenn der Hund plötzlich Deine Bahn kreuzt. Ein Sturz kann die Folge sein. Falls der Hund unvermittelt den Weg kreuzt, solltest Du ihm sofort klar machen, dass Du so ein Verhalten nicht akzeptieren.

Generell sollten sich die Hunde nicht direkt vor Deinen Füßen bewegen. Dabei kasnnt sowohl Du Dich wie auch Dein Hund sich böse verletzen. Falls der Hund Dir im Weg steht, verlangsame das Lauftempo und berühre den Hund vorsichtig mit dem Fuß. Die Berührung reicht, und der Hund lernt, dass er im Weg steht.

Eventuell hilft es auch, einmal mit dem Fuß hinter dem Hund aufzustampfen oder einfach ein klares Kommando „weg“ zu geben. Aber Achtung: Bei den ersten Malen wird sich der Hund zu Dir umdrehen und langsamer werden, bis er begreift, dass er aus dem Weg soll. Deswegen: bremse auch Du vorerst ab.

Das Laufen mit einem oder mehreren Hunden bringt viel Abwechslung in das Training und macht Deinem Hund und Dir viel Freude. Wichtig ist: Stellt Euch aufeinander ein, verlange am Anfang nicht zu viel und gestalte jeden Lauf so, dass Dein Hund und Du dabei Spaß haben.

Autor Martin Goldmann läuft regelmäßig mit seinen zwei Dalmatinerhündinnen.

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