Erfahrung: Triathlon-Strecke in Roth abgefahren

Mit nur einer Runde – statt wie am Wettkampf zweien – begnügten wir uns vorläufig. Doch auch diese 85 Kilometer hatten es bereits in sich.

Wir (Markus und Stephan) sind brave Triathleten: Bevor eine Strecke im Wettkampf (Quelle-Challenge Roth) befahren, schauen wir sie uns vorher genau an. Und beschlossen hatten wir die Sache auch schon Mitte der Woche: „Am Samstag fahren wir nach Roth!“ Blöd nur: Das Wetter spielte nicht so recht mit; 8 Grad hatte es beim Aufbruch in München. Aber wir sind schließlich Triathleten – und für Triathleten ist Wetter nur eine faule Ausrede anderer. Also auf nach Roth!

Vom letzten Jahr haben wir die Karte und das Streckenprofil mitgenommen. Letzteres weist einige fiese Anstiege auf – wollen doch mal sehen, wie die wirklich sind… Um kurz nach Mittag kommen wir auf dem Parkplatz an, der direkt zu Beginn der Strecke liegt. Wir werfen uns in die wärmsten Klamotten, die wir dabei haben – das Wetter ist nicht besser geworden. Es ist diesig und kalt. Wir fahren los.

Was die Strecke so besonders macht

Die ersten Kilometer der Triathlon Rad-Strecke offenbaren bereits deren Tücke. Es sind weniger die scharfen Anstiege, als vielmehr das zehrende Auf und Ab, sowie ein Gegenwind, der uns (besonders mich) zermürbt.

So geht es also eine Weile, ein echter Berg begegnet uns nicht – mit Ausnahme eines härteren Anstiegs und mehrer kleiner „Nadelstiche“. Leider verhindert genau das jedoch, dass wir endlich einmal in einen guten Rhythmus kommen und ein halbwegs gleichmäßiges Tempo anschlagen. Der Gegenwind tut sein übriges: Nicht nur, dass wir elend langsam sind, mein bestes Stück friert dermaßen ein, dass ich kein Gefühl mehr darin habe. Nicht wirklich lustig – in diesem Augenblick jedenfalls. ;o)

Rast in Greding. Bis dahin war es nervig – doch jetzt zeigt das Profil der Karte eine fiese Steigung. Bevor wir die erklimmen, stärken wir uns in einem Gasthof. Tipp: Die Forellen dort sind riesig und das Pyraser-Bier lecker. (Nein, nein, ich habe davon nichts getrunken, aber als Franke weiß ich das.) Damit das mit dem Einfrieren der Lenden-Gegend ein Ende hat, stopfe ich mir eine Papier-Serviette in die Hose – die Jungs auf der Tour stopfen sich ja auch immer Zeitungen unter das Trikot. Das muss doch helfen… Nächstes mal nehme ich Thermo-Unterwäsche mit.

Anstiege statt Berge

Das Profil auf der Karte hat uns fast geängstigt, als wir aber vor dem Berg stehen, entpuppt sich der als Anstieg mit gerade mal zehn Prozent Steigung – keine wirkliche Herausforderung. Irritierend: Die Karte vermittelt den Eindruck, als würde es über eine Spitze gehen und anschließend steil wieder bergab. Stattdessen kommt jedoch ein längeres flaches Stück, ehe man sich die Abfahrt hinunter stürzt. Die schlängelt sich dann in drei, vier Serpentinen nach unten.

Mittlerweile haben wir den Wind im Rücken und kommen gut voran. Als letztes wirkliches Hindernis erwartet uns nun der Solaner Berg. Doch auch der erweist sich nur als kurzer „Nadelstich“. Wir können uns allerdings vorstellen, wie nervig er ist, wenn man ihn das zweite Mal passieren muss.

Schließlich sind wir fast da. Natürlich mussten wir uns auch einmal verfahren. Tipp, falls Sie mal die Strecke abfahren: Biegen Sie Richtung Haimpfarrich ab, suchen Sie nicht nach Eckersmühlen. Denn obwohl letzteres der größere Ort ist, steht ersteres groß angeschrieben.

Auf den letzten Kilometern verlässt mich dann endgültig die Kraft – hier merke ich dann doch den immensen Trainings-Rückstand, den mir das Pfeiffersche Drüsenfieber beschert hat. Ich falle zeitweise sogar unter 20 KM/h. Immerhin schaut jetzt die Sonne einige Male heraus – wirklich warm wird es dennoch nicht.

Mit letzter Kraft komme ich auf dem Parkplatz an. Ziemlich durchgefroren. Immerhin hat die Papier-Serviette geholfen, es ist alles noch dran. Für eine zweite Runde hätte keiner von uns beiden noch Kraft gehabt, die Vorstellung danach noch einen Marathon laufen zu müssen, bringt uns fast um. Für eine komplette Ironman-Distanz wird es bei mir so bald jedenfalls nicht reichen. Aber ich freue mich auf die Staffel und ahne nun, was mich da am 3. Juli erwartet.

Hier noch die Daten aus meinem Tacho:

Distanz 84,8 KM
Zeit 3:28:01 Stunden
Schnitt 24,4 KM/h :o((
Höhenmeter 806 m

Eine Antwort zu “Erfahrung: Triathlon-Strecke in Roth abgefahren”

  1. Siegfried W. Schmidt

    Hab in den 80/90er Jahren selbst Triathlon u. Quadriathlon (2.WM) betrieben. Bin zwar kein ‚Grüner‘, aber ärgere mich, daß gerade beim TRIA auch tonnenweise Klatschmüll verteilt wird!! Darüber hinaus ist äußerst bemerkenswert, daß man in 30Jahren nicht begriffen hat, die flatternden/abreißenden Startnummern(Luftwiederstand) endlich zu ändern!? SWS <

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