Serie: Triathlon und die Familie – Der erste Marathon

Eigentlich wollte ich keinen Marathon laufen. Ist doch was für Verrückte, nix für mich. Aber alle reden es mir ein

Im Büro ging das schon los: „Annchen, du schaffst es!“ Aber ich drückte mich bisher noch. Ich wusste doch: Es würde weh tun. Und ich mag nicht wenn es weh tut – deswegen latsche ich im Training am liebsten locker vor mich hin und meide Tempoläufe und Intervalltraining wie der Teufel das Weihwasser.

Ein Umdenken hat bei mir erst stattgefunden durch ein Buch: „Das Laufbuch“ von Runner´s World (sehr zu empfehlen). Ich schaute mir „nur so“ die Trainingspläne an. „Marathon in 4:30 Stunden“ Hm… schien machbar zu sein. Da waren zwar schon die verhassten Tempoläufe und Intervalltraining dabei, aber dazu noch schöne lange Läufe. Das ganze hatte Methode. Unmöglich sah das nicht aus. Ich ging es also an!

Mein Trainingsplan

Ich stellte schnell fest, dass die Umsetzung des Plans kein Kindergeburtstag wird (wobei man auch nie das Organisieren eines Kindergeburtstages unterschätzen sollte): Blasen und blaue Zehnägel waren an der Tagesordnung, offene Schuhe konnte ich damals vergessen – und das in August.

Eins habe ich auch bald gelernt: An einem Trainingsplan muss man sich nicht sklavisch festhalten, es soll nur eine Anregung sein. Es gibt andere Sachen im Leben, z.B. äh… Familie? Die machte da einiges mit… „Haltet durch! Bald hat das Leiden ein Ende.“

Der große Lauf

Und dann war er da: der 10. Oktober, der Münchner Medien Marathon. Wie es war? Beinhart! Ein Leidensweg: die Hüftknochen taten schon KM 19 weh (wohl etwas schneller unterwegs als im Training?), der Rücken meldete sich beim KM 28 (war aber „geplant“)… Der Hammer war dafür der Atemnot bei der 34 km Marke! Also Gehpause, tief atmen. Schnell gingen die Schmerzen weg und ich lief weiter. Die letzten 8 km bin ich wie in einem Traum gelaufen (da waren die Kohlenhydratereserve völlig leer). Meine Zeit: Stolze 4:19. DAS hat sich also gelohnt. Das schöne Gefühl mit Methode zu trainieren und den ersten Marathon in einer guten Zeit zu laufen… Wahnsinn.

Für mich steht seitdem fest: 2005 bin ich wieder dabei! Marathon ist nicht nur für Verrückte – oder habe ich etwa das Lager gewechselt?

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