Einsteiger

Das richtige Einsteiger-Rad für den Triathlon

Günstig soll es sein, aber gut. Worauf Du beim Kauf Deines ersten Triathlon-Rads achten solltest, und welche Modelle als günstiges Einsteiger-Bikes taugen, steht hier

Triathlonrad
Triathlonrad: - (Foto: triathlon-tipps.de)

Für den ersten Triathlon tut es natürlich auch ein normales Rennrad, oder sogar ein Straßenrad. Wenn Du Dich aber entschieden hast, häufiger bei Wettkämpfen zu starten, hilft Dir ein spezielles Triathlon-Rad aus zwei Gründen:

  1. Durch die verbesserte Aerodynamik fährst Du schneller
  2. Der steilere Sitzrohrwinkel Grad schont Deine Muskulatur für das spätere Laufen (mehr dazu hier)

Diese Vorteile erkaufst Du Dir allerdings teuer. Denn sinnvolle (!) Triathlonräder beginnen frühestens bei 1.500 Euro aufwärts und haben preislich nach oben hin fast keine Grenze.

Mein Tipp: Investiere gleich in eine solide Grundausrüstung – sprich einen guten Rahmen. Dafür kannst Du mit der Zeit immer wieder neue Komponenten hinzukaufen, wie zum Beispiel bessere Laufräder (siehe hier), leichtere Lenkeraufsätze oder neue Schaltgruppen. Solltest Du irgendwann keinen Triathlon mehr machen, kannst Du ein gutes Rad eben auch besser weiterverkaufen. Billigmöhren, die mal 999 Euro gekostet haben, will dagegen keiner geschenkt. Und Spaß beim Fahren machen sie auch nicht.

Was macht ein Einsteiger-Rad für den Triathlon so günstiger?

Irgendwo muss der Anbieter sparen, wenn er Dir ein Triathlon-Rad für unter 2.000 Euro verkaufen will. Meist tut er das, in dem er günstigere Bauteile verwendet. Statt einer leichteren Ultegra-Schaltung, kommt dann eben nur eine Shimano 105er drauf. Das ist auch ok. Denn diese Komponenten sind meist genauso stabil, aber weniger leicht.

Der geringere Preis wird also meist durch höheres Gewicht kompensiert.

Das Gewicht des Triathlon-Rads ist bei einem flachen (!) Zeitfahren aber nicht so entscheidend, wie die Aerodynamik. Daher kannst Du damit für den Anfang Deiner Karriere gut leben.

Alles was du über den Triathlonsport wissen musst, findest du hier. 

Triathlon-Rad für Einsteiger: Was muss dran sein?

Ich habe auch schon neue Zeitfahrräder für unter 1.000 Euro gesehen. Aber empfehlen kann ich solche Angebote nicht. Denn die Anbieter sparen überall: Am Rahmen, der Schaltung, den Bremsen, dem Lenker …

Beim Kauf sollte Dein Blick also stets auf die gesamte Ausstattung gehen, den Mix der Komponenten. Hier einige Parameter:

Bremsen: Unteres Limit bei Shimano-Komponenten ist die 105-Ausstattung (Baugleich: Shimano BR-R561). Einige Hersteller verwenden auch andere Bremsen, wie zum Beispiel die FSA Gossamer Pro – auch die ist in Ordnung. Eine Tiagra oder gar eine Sora sollte aber nicht dran sein.

Schaltung: Optimal ist, wenn Du hier schon eine Ultegra-Ausstattung oder eine Ausstattung gleichen Niveaus von anderen Herstellern bekommst. Darauf läst sich in Zukunft aufbauen.

Laufräder: Hier sind bei einem günstigen Rad selten allzu gute Laufräder zu erwarten. Häufig sind hier Sätze der Marke Easton eingebaut. Das ist für den Anfang auch ok. Später bieten gerade die Laufräder noch hohes Verbesserungspotential. Da geht es aber gleich in mehrere hundert Euro bis tausend Euro. Also hebe Dir das für später auf.

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Lenkeraufsatz: Sollte von Profile Design, Syntace, FSA oder einem anderen zuverlässigen und bekannten Markenhersteller sein. No Name geht hier gar nicht! Denn wenn der Lenker schlecht gebaut ist und gar bricht, ist ein böser Sturz die Folge.
Wo es beginnt teuer zu werden ist, wenn der Lenker leichter werden soll. Ein stabiler Carbon-Liegelenker kostet 500 Euro und mehr. Einer in Alu ist schon für rund 100 Euro zu haben. Aber wie wir ja schon gesagt haben: Gewicht ist hier zunächst nicht das entscheidenden Kriterium. Daher ist ein Alu-Lenker ok – wie gesagt: sicher muss er sein.

Kurbel und Co: Auch hier immer auf den Markennamen achten. Oft wird hier FSA oder ähnliches verbaut, da günstiger als zum Beispiel Shimano. Eine Sora oder etwas auf dem untersten Niveau sollte nicht dran sein. Zur Not Google die Komponenten. Meist wirst Du in einschlägigen Radsportforen schnell fündig, die Dir etwas zu den Kurbeln erzählen.

Gute Räder für den Triathlon-Einsteiger

Zwei typische Räder, die Du auch häufig in der Wechselzone siehst, sind die Modelle “Cervélo P2” und “Cube Aerium Pro” oder “Race”.

Cube Aerium Pro 2013

Das Cube Aerium Pro 2013 ist ein gutes Triathlon-Bike für Einsteiger. Der Rahmen ist aus Alu, die Gabel aus Carbon, der Lenkeraufsatz von Syntace. Kurbel, Bremsen und Schaltung kommen von Shimano auf dem Niveau einer 105er. Wie gesagt: Untere Grenze aber ok.
Die Laufräder sind von Easton. Sitzrohrwinkel liegt bei 76 Grad (77 bei kleinen Modellen), das hat also den geforderten steileren Winkel. Das Aerium Pro kommt mit einem normalen Rennradlenker mit zusätzlichen Zeitfahrgriffen. Die Schaltung und die Bremsen sind am Rennradlenker angebracht. So musst Du eben bei jedem Schaltvorgang aus dem Zeitfahrlenker gehen. Auch die Bremsen etwas umständlicher zu erreichen.
Fazit: Ein äußerst günstiges Zeitfahrangebot des Markenherstellers Cube für Triathlon-Einsteiger. Als Basis zum Ausbauen aber nur bedingt tauglich, da kein Carbonrahmen in dedizierter Aeroform.
Preis: ca. 1.800 Euro
Tipp: Das Cube Aerium Race kostet 200 Euro mehr, kommt dann aber mit einem “echten” Triathlon-Lenker und leicht besserer Ausstattung.

Cervélo P2 Ultegra

Cervelo P2
Foto: Cervelo

Das Cervélo P2 Ultegra ist ein echter Klassiker in der Wechselzone (übrigens auch mein Rad). Der Carbon-Rahmen ist im Gegensatz zum günstigeren Cube deutlich aerodynamischer geformt. Die Umwerfer der Schaltung sind Shimano Ultegra-Komponenten, also gut. Der Aero-Lenker aus Aluminium ist durchgehend von Profile-Design, nur die Schalthebel vorne sind Shimano Dura Ace. Ebenfalls von Shimano sind die soliden Laufräder. Erwähnenswert ist die Cervélo-Sattelstütze aus Carbon. Sie bietet zwei mögliche Stellen für die Montage des Sitzes an. Die hintere ermöglicht einen Sitzwinkel von 75 Grad, der vordere macht den Winkel noch steiler. Kurbel und Bremsen sind aus dem FSA Gossamer-Programm und in Ordnung.
Fazit: Das Cervélo P2 Ultegra ist ein rundes Komplettangebot, an dem der Triathlet lange Spaß hat. Zudem eine solide Basis für weiteres Ausbauen – etwa das Ersetzen des schweren Lenkers, das Ausstatten mit einer besseren Kurbel oder teurere Laufräder bieten viel‚ Potential.
Preis: 2.400 Euro

Alternative: Rennrad aufmotzen für den Triathlon

Eine Alternative ist noch das Aufrüsten Deines Rennrades zum Triathlon-Rad. Dazu findest Du einen eigenen Artikel hier. Allerdings wird dieser Umbau sicher nicht so gut sein, wie ein Bike mit ausgeprägtem Zeitfahrrahmen.

3 Antworten zu “Das richtige Einsteiger-Rad für den Triathlon”

  1. Florian

    Wo bekommt man denn ein P2 Ultegra für 2.400€?

  2. DeMarc

    Schade dass man der Meinung in diesem Artikel folgend wohl erstmal 2000 € ausgeben muss um Triathlon aktiv zu betreiben xD
    Das geht absolut gegen den Gedanken des Triathlon. Der lässt sich nämlich auch in Badeshorts, T-Shirt und Schuhe und mit einem stinknormalen Rad betreiben.

    • Stephan Goldmann

      Siehe dazu den ersten Satz „Für den ersten Triathlon tut es natürlich auch ein normales Rennrad, oder sogar ein Straßenrad. Wenn Du Dich aber entschieden hast, häufiger bei Wettkämpfen zu starten, hilft Dir ein spezielles Triathlon-Rad aus zwei Gründen:“

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